STRESS kommt eigentlich aus der Physik und bedeutet da soviel wie:

„Anspannung, Druck und Verzerrung von Metallen und Glas“.

Übersetzt ins Medizinische heißt es:

„Anspannungen und Anpassungszwänge, die einem aus dem persönlichen Gleichgewicht bringen können und bei denen man seelisch und körperlich unter Druck steht“.

 

Und genau dieser Druck wirkt sich auf unser Hormonsystem aus. Aber warum ist das gerade in den Wechseljahren so problematisch?

Das erste was sich in den Wechseljahren verändert ist der Östrogenspiegel. Er fällt und kann zusätzlich das Stresshormon Cortisol aus dem Gleichgewicht bringen.

Wenn wir unter Stress stehen, schüttet der Körper die Hormone Adrenalin und Cortisol aus, die in den Nebennieren produziert werden. Die Nebennieren enthalten unsere Lebensenergie und bereiten uns auf Aktionen und die Handlungen vor. Chronischer, langfristiger Stress schadet uns jedoch und richtet ein Chaos im Gleichgewicht unserer Hormone an. Verschwenden wir zu viel Energie, geht es auf das Konto unserer Lebensenergie. Ist dieses geleert, erlischt das Leben. Es ist daher ratsam mit seinen Ressourcen entsprechend gut umzugehen.

Chronischer Stress in den Wechseljahren.

Während der Wechseljahre funktioniert alles ein wenig anders. Die Eierstöcke sind immer weniger aktiv und so übernehmen die Nebennieren einen Teil ihrer Arbeit. Gemeinsam mit unseren Fettpölstern produzieren sie geringe Mengen an Östrogen und Progesteron.

Unser Körper ist so genial, dass er weiß was zu tun ist und welche Anpassungen vorgenommen werden sollten. Doch leider pfuschen wir ihm immer wieder dazwischen. Stehen wir permanent unter Stress, produzieren unsere Nebennieren die Stresshormone Adrenalin und Cortisol, anstatt die Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Die Nebennieren können keine Sexualhormone produzieren, wenn sie zur gleichen Zeit auch Stresshormone ausschütten sollen. Das kann gerade in den Wechseljahren fatale Folgen haben. Für unser emotionales Wohlbefinden und unsere Knochengesundheit brauchen wir aber die Sexualhormone.

Sobald wir Stress erfahren, egal ob Stress im Job, mit dem Partner, durch Über-, aber auch Unterforderung oder schlechte Ernährung, erzeugen unsere Nebennieren zu viel vom Stresshormon Cortisol. Die Stressfolgen kennen wir nur allzu gut: Depressionen, Gereiztheit, Gewichtszunahme, Hitzewallungen, Erschöpfung, Schlafprobleme ect.

Stress versus Progesteron und Östrogen.

Solange wir noch nicht in den Wechseljahren sind, können wir mit Stress besser umgehen. Die Sexualhormone Progesteron und Östrogen helfen uns dabei, indem sie gegen die negativen Auswirkungen der Stresshormone wirken.

Das Dilemma beginnt, sobald Progesteron zu sinken beginnt, am Beginn de Wechseljahre. Jetzt kann Progesteron Cortisol nicht mehr drosseln. Der Cortisolspiegel im Blut wird unglaublich hoch und wirkt sich wiederum hemmend auf das verbleibende Progesteron aus. Wenn dann auch noch Östrogen weniger wird, kann das Stresshormon Cortisol aus dem Gleichgewicht geraten.

Regelmäßiger Stressabbau unterstützt somit unseren Hormonhaushalt und gleicht die Stresshormone aus. Es gibt viele Möglichkeiten Stress abzubauen. Dabei ist es wichtig, dass du genau deinen Weg findest, der dir gefällt und Freude bereitet. Ganz gleich, ob du meditierst, malst, tanzt, gärtnerst, atmest, Entspannungsübungen machst, spazierst oder laufst – was auch immer, es soll für dich stimmig sein! Ja und eines ist noch wichtig: „Wenn DU dir die Zeit dafür nicht nimmst, es wird sie dir niemand anderer geben!“

Jetzt möchte ich dir noch eine ganz, schnelle Möglichkeit mitgeben, Stress abzubauen: Kurzes bewusst Atmen hilft auf der Stelle, zwischendurch, die Balance auf allen Ebenen im Körper wiederherzustellen!

MONDATMUNG:
Für die Mondatmung nimm deinen rechten Daumen und verschließe das rechte Nasenloch.
Atme gleichmäßig 5 Minuten lang durch das linke Nasenloch ein und aus.

Anzuwenden bei: Nervosität, Schlaflosigkeit, Unruhe, Entzündungen, Bluthochdruck, Herzklopfen, Schmerzen.

SONNENATMUNG:
Für die Sonnenatmung nimm den Ringfinger und den kleinen Finger der rechten Hand und verschließe das linke Nasenloch.
Atme 5 Minuten lang durch das rechte Nasenloch ein und aus.

Anzuwenden bei: Müdigkeit, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Ängstlichkeit, niederem Blutdruck, Schwindel, Kreislauf- und Verdauungsschwäche.

Versuche doch auch mal während der nächsten Hitzewallung die Mondatmung anzuwenden. Du wirst staunen, wie schnell und sanft diese Hitzewelle vorübergeht!

Ich wünsche dir gutes Gelingen und wenn du Fragen hast, schreib mir einfach – ich bin gerne für dich da!

Herzlichst,

Hildegard